Im Oktober 2023 kam es bei 23andMe zu zwei Datenlecks.
Erster 23andMe-Hack
Am 6. Oktober gab das Unternehmen bekannt, dass ein Hacker durch "Credential Stuffing" in seine Datenbank eingedrungen war. Der Cyberkriminelle griff auf persönliche Konten mit Anmeldedaten zu, die zuvor bei anderen Online-Diensten, bei anderen Datenschutzverletzungen und höchstwahrscheinlich von anderen Hackern gestohlen worden waren.
Da viele Menschen ihre Anmeldedaten für mehrere Konten wiederverwenden, funktioniert diese Taktik. Der Hacker umging die Sicherheitsprotokolle von 23andMe, indem er gültige Benutzernamen und Passwörter verwendete. Das Unternehmen hat daher allen Kunden geraten, ihre Passwörter sofort zu aktualisieren.
Zweiter 23andMe-Hack
Am 17. Oktober veröffentlichte derselbe Hacker einen neuen Datensatz über vier Millionen 23andMe-Kunden auf der Cybercrime-Website BreachForum.
Es scheint jedoch, dass die Kampagne bereits Monate vor dem Bekanntwerden des Lecks in der Öffentlichkeit und vielleicht sogar im Unternehmen selbst begann. Anfang August tauchte im Cybercrime-Forum Hydra im Dark Web Werbung für 23andMe-Daten auf. TechCrunch hat außerdem überprüft, dass diese Daten mit den Nutzerinformationen übereinstimmen, die Golum im Oktober zum Verkauf angeboten hat.
Neben der DNA-Abstammung enthalten die gestohlenen Daten auch E-Mail-Adressen, Geschlecht, Fotos und Geburtsdaten. Angreifer könnten diese Daten nutzen, um Nutzer aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ins Visier zu nehmen, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass Hacker die gestohlenen Informationen zur Förderung von Hassverbrechen nutzen könnten.
Bislang ist jedoch noch nicht viel über diesen Hack bekannt. Der Hacker Golum bleibt im Dunkeln, und es ist ebenso unklar, ob seine Motivation finanzieller oder politischer Natur war, oder wie er überhaupt an die Daten gelangt ist.
Frühere Datenschutzverletzungen bei 23andMe
Es ist auch erwähnenswert, dass dies nicht das erste Datenschutzproblem bei 23andMe ist. Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass das Unternehmen genetische Daten von fünf Millionen Kunden an den Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) verkauft hat. Dies könnte zwar bei der Entwicklung besserer Medikamente helfen, gefährdet aber die Sicherheit persönlicher Daten.